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Amulett: Buch Vier - Die letzte Ratsversammlung
Amulett: Buch Vier - Die letzte Ratsversammlung
Titel
Amulett: Buch Vier - Die letzte Ratsversammlung (Deutsch)
Amulet: Book Three - The Last Council (Englisch)
Veröffentlichung
Vereinigte Staaten von GRAPHIX (01.09.2010)
Deutschland von Adrian Verlag (23.10.2020)
Genres Adventure, Fantasy und SciFi
Autor Kazu Kibuishi
Zeichner Kazu Kibuishi
Links Offizielle Website (Deutsch)
Nostalgie
Inhalt
Erster Handlungsstrang: Bereits im letzten Buch überfielen Emily Zweifel an der Integrität ihres Mentors und der Sicherheit in der Stadt Cielis. Auch ein Traum, in welchem der Hüterstein sie vor Gefahren warnte, lässt nichts Gutes hoffen. Max Griffin, der ihr während der Ausbildung zur Seite stehen soll, ist stets überzeugt, das Richtige zu tun, aber tappt selbst in die Falle des Wächterrates, der schon längst die Kontrolle über sich und Cielis verloren hat. Es beginnt eine Prüfung, die den Teilnehmern im schlimmsten Fall das Leben kostet.

Zweiter Handlungsstrang: Da nur die Familie der Steinhüterin in der Akademie willkommen ist, müssen die anderen Reisenden draußen warten. Leon und Enzo sind auf dem Weg in die Stadt, da sie diese erkunden und ihren Hunger stillen möchten. Doch seit Leons letztem Besuch hat sich die Stadt auf eine unheimliche Art und Weise verändert. Die Menschen sind ablehnend, Personen sind kaum auf den Straßen unterwegs und Angst ist die vorherrschende Emotion.

Dritter Handlungsstrang: Die Verschleppten Miskit und Cogsley finden sich in einem Drachennest hoch über dem Meer wieder. In der Ferne wird ein Luftschiff sichtbar und während eines Streits schlüpft aus Versehen ein Drachenjunges, welches Cogsley nun als seine Mutter sieht. Miskit und Cogsley werden von Greifarmen auf das Schiff gezogen und lernen dort einen weiteren Steinhüter kennen, der ein guter Freund Silas' war.

Fazit
Wir brauchen jetzt Helden, egal ob fiktiv oder real. Emily und ihre Crew sind solche fiktiven Helden, die vor allem Kinder durch schwierige Zeiten bringen können. Jeder findet hier sein Ideal, ob es nun Navin ist, der sich von seinen Instinkten leiten lässt und damit oft richtig liegt oder Emily, die sich gestützt durch ihre neue Macht in die Unabhängigkeit begibt, ohne zu vergessen, wer ihre Freunde sind und wem sie vertrauen kann. Hierbei löst sie sich auch von ihrer zaghaften Mutter, die lieber ihrem Fluchtinstinkt nachgeben würde. Auch verschwimmen die Grenzen zwischen Roboter und Mensch, denn die Emotionen, die zwischen Miskit und Cogsley aufflammen, während sie im Nest eines Drachen sitzen, sind zu menschlich, als dass man sie übersehen könnte. Da Leon erkennt, dass Trellis, der Sohn des Elfenkönigs, mit seiner Befürchtung Recht behalten hat, geht er mit ihm ein Bündnis ein und rettet ihn aus dem Gefängnis auf Cielis. Hier greift ein bekannter Topos, nämlich der vom "nützlichen Feind". Leon muss einsehen, dass sein Feind berechtigte Kritik an ihrem Ziel geübt und fehlende Weitsicht beklagt hatte. Es ist durchaus interessant, dass Kibuishi sich nicht scheut, einen Handlungsstrang über einen längeren Zeitraum zu trennen und ihn dann durchaus geschickt zusammenzuführen. In Büchern oder Filmen werden diese Ebenen manchmal zum Problem oder recht unübersichtlich, wie es derzeit in Christopher Nolans Film "Tenet" der Fall ist. In Amulett passiert dies nicht, da sich die Ereignisse nicht überschlagen und der Leser auf bereits vertraute Weise durch das Abenteuer geführt wird. Viele der Geschehnisse sind auch sehr einprägsam und somit wird vieles auf den folgenden Seiten schlüssig vereint. Außerdem wird deutlich, dass jedes Mitglied der Gruppe ein kleines Zahnrad im Getriebe der Maschine ist, die Emily voranbringt, um ihrem Schicksal ins Auge zu blicken.
Was mich an diesem Graphic Novel immer wieder noch mehr fasziniert als die Story - niemals hätte ich gedacht, dass ich das jemals sagen würde - sind die Zeichnungen. Die Liebe zum Detail ist auch hier wieder unglaublich. Der Anblick von Cielis versetzte mich zurück in die Zeit, als ich zum ersten Mal den Film "Das Schloss im Himmel" gesehen habe. Es war das gleiche Gefühl, begleitet von Gänsehaut, das ich sonst nur bei epischen Szenen habe, wie es zuletzt bei "Der Hobbit" oder "Game of Thrones" der Fall war. Auch der Kontrast von Erfindergeist, Modernität und der Stadtszenerie, die an die Zeit der industriellen Revolution erinnert, bieten Feinheiten, die entdeckt werden wollen. Einander gegenüber stehen hier beispielsweise die moderne, eher neuzeitliche Dienstkleidung eines Lotsen und die einfache praktikable Kleidung der Stadtbewohner. Die Häuser und Fassaden erinnern an malerische Altstadt-Gassen, die einer Skyline mit prunkvollen Bauten zu Füßen liegen, doch in den Häusern lassen sich Geräte wie Herdplatten und Kassen finden. Aufgefallen ist mir auch, dass es keinen "innovativen" Kontrast zu den Schwerten als Waffen gibt, zumindest ist mir noch niemand mit einer Handfeuerwaffe aufgefallen, was ich für einen interessanten Aspekt halte. Diesen Punkt werde ich auf jeden Fall für die nächsten Bücher im Auge behalten. Mit der weiteren Entwicklung der Geschichte empfehle ich die Reihe immer noch für Leser:inner ab zehn Jahren, wobei meines Erachtens auch jüngere Kinder, die Bücher schon gut Lesen und ansehen können, wenn sie nicht empfindlich für Spannung und Action sind. Wenn Kinder ohne Probleme Filme wie "König der Löwen", "Bambi", "Drachenzähmen leicht gemacht" oder auch "Ninjago" ansehen können, dann ist auch die Amulett-Reihe für sie geeignet. Kinder, die generell auf Spannung oder Neues sehr sensibel reagieren, sollten nicht unbedingt mit dem Fantasy-Genre in die Welt der Graphic Novels und Bücher einsteigen.

verfasst am 16.11.2020 von SunFish
Bewertung

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